Agile Methoden wurden für die Software-Entwicklung konzipiert. Das Entwerfen und Bauen einer Software ist durchaus vergleichbar mit dem Filmemachen. Am Anfang steht die Idee, und in einer Mischung aus Handwerk und „Magie“ entsteht aus vielen kleinen Puzzleteilchen ein Bild, das oft anders aussieht als zunächst gedacht – und im Idealfall dennoch dem entspricht, was man sich zu Beginn vorgestellt hatte, aber noch nicht genau fassen konnte.
Doch es gibt gravierende Unterschiede. Der (männliche) klassische Programmierer, so lautet das Klischee und oft eben auch die Realität, ist ein genialer Einzelgänger. Unter dicken Kopfhörern schreibt er nächtelang einsam seinen Code. Dass diese „Code-Monkeys“ in einem Team gemeinsam an einem Stück Software arbeiten sollten, war ein unerhörter Kulturbruch.
Wir Filmschaffenden dagegen sind es gewohnt, in Teams zu arbeiten, deren Besetzung aktuell allerdings zwischen Dreh, Schnitt, Mix wechselt. In der Software-Welt ist agile Entwicklung heute selbstverständlich und führt zu messbar besseren Ergebnissen. Höchste Zeit also darüber nachzudenken, wie → Scrum, Kanban & Co. beim (Film-, TV-)Programm-Machen eingesetzt werden können.