Kai – wie? Kan – wer? Und was hat Rugby damit zu tun?
Kaizen, Kanban und Scrum, drei Schlagworte aus der agilen Welt.
Der Begriff Kaizen 改善 stammt aus dem Japanischen und bedeutet „Verbesserung“. Kaizen ist keine Methode, sondern eine Geisteshaltung. Kritik am Bestehenden ist ausdrücklich erlaubt, um Veränderungen hin zu besseren Prozessen, Ergebnissen, Kommunikationsstrukturen etc. zu ermöglichen. Eine offene, transparente Unternehmenskultur ist die eine – permanenter persönlicher Optimierungszwang die andere Seite der Medaille.
Kanban 看板 kommt ebenfalls aus dem Japanischen und heißt sinngemäß „Karte“ oder „Tafel“ und wurde in den 1940er Jahren von Toyota entwickelt, um den Produktionsfluss zu optimieren. Seit etwa 2007 wird eine angepasste Version erfolgreich in agilen Prozessen und Strukturen verwendet. Wesentlich sind bestimmte Praktiken wie z.B. die Visualisierung des Prozesses auf einem sogenannten Kanban-Board, die Begrenzung der Arbeit im System (des WiP = Work in Progress) und regelmäßiges Feedback. Kanban ist verführerisch, da es sehr einfach in ein bestehendes System implementiert werden kann. Genauso leicht kann Kanban aber auch vom althergebrachten Workflow „verschluckt“ werden und völlig wirkungslos bleiben.
Scrum ist eine Standardsituation aus dem Rugby („Angeordnetes Gedränge“). Der Begriff wurde 1986 von den Autoren des Whitepapers → The New New Product Development Game eingeführt, um die Bedeutung der Teamarbeit bei der Entwicklung komplexer Produkte zu unterstreichen. Scrum ist keine Methode, sondern ein Rahmenwerk (Framework), das Rollen, Ereignisse (Events) und sogenannte Artefakte vorgibt.
Die Wurzel des Ausdrucks AGIL ist das lateinische Adjektiv „agilis“ und bedeutet „beweglich, eifrig, geschäftig“. Außerdem ist er ein Akronym aus den Begriffe Adaption, Goal Attainment, Integration und Latency. Damit beschrieb der US-amerikanische Soziologe Talcott Parson Mitte des 20. Jahrhunderts die Fähigkeiten, die ein soziales System benötigt, um zu überleben