Basis von Scrum wie auch anderer agiler Methoden sind das →Agile Manifest und die daraus abgeleiteten agilen Prinzipien. Das Ziel agiler Methoden ist es nicht unbedingt (oder wenigstens nicht nur) schneller zu werden, sondern vor allem, bessere Ergebnisse zu liefern.
Dabei baut Scrum auf sich selbst verwaltende Teams, die ein Projekt/Produkt Stück für Stück (inkrementell) in aufeinanderfolgenden Zyklen (iterativ) entwickeln. Eine Kultur der Offenheit und Transparenz, geprägt von respektvollem Miteinander, gibt Scrum Teams den notwendigen Freiraum, um ihre Erfahrungen und ihr kreatives Potential ganz in den Dienst des Produkts/Projekts zu stellen.
Das Scrum Team besteht aus nur drei verantwortlichen Positionen: Product Owner, Scrum Master und Entwickler.
Der Product Owner ist der „Produktvisionär“ und verantwortlich für den Erfolg des Projekts/Produkts, das vom interdisziplinär besetzten
Entwickler-Team realisiert wird. Es besteht aus 6 ± 3 Personen.
Der Scrum Master sorgt für das Gelingen von Scrum als Framework. Er/sie begleitet den Entwicklungsprozess als Coach, sorgt für eine gute Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten und beseitigt eventuell auftretende Hindernisse. Der Scrum Master kann Teil des Entwicklerteams sein.
Sowohl Scrum Master als auch Product Owner sind sogenannte →Servant Leader (dienende Führung). Auch wenn Product Owner sozusagen „den Hut aufhaben“, sollten sie Entscheidungen mit Unterstützung des Entwicklerteams treffen und wo das nicht möglich ist, wenigstens für maximale Transparenz sorgen.
In einem Scrum-Projekt gibt es fünf regelmäßig sich wiederholende Events. Diese Events finden jeweils innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens statt, einer sogenannten Timebox.
Der Produktionszyklus, genannt Sprint, bildet den Rahmen für die anderen vier Events. Ein Sprint hat eine zu Beginn des Projekts definierte Länge von ein bis vier Wochen.
Jeder Sprint beginnt mit der Sprint-Planung. Hier plant das Scrum Team, was es innerhalb dieses Sprints wie entwickeln wird.
Jeder Arbeitstag beginnt mit einem Daily Scrum. In diesen 15-minütigen Treffen koordiniert das Entwicklungsteam die Arbeit des kommenden Tages.
Vor dem Ende eines Sprints demonstriert das Entwicklungsteam die erledigte Arbeit in einer Review dem Product Owner und anderen involvierten Personen wie Kund*innen oder Nutzer*innen und holt sich Feedback.
Letzter Teil eines Sprints ist die Retrospektive, ein internes Treffen des Entwicklungsteams, eventuell moderiert vom Scrum Master, in dem der vergangene Sprint kritisch beleuchtet und im Hinblick auf Verbesserungsmöglichkeiten analysiert wird.
Drei Artefakte dienen der konkreten Produktentwicklung.
Das Product Backlog besteht aus einer Liste der Dinge, die Teile des endgültigen Produkts sein sollen oder könnten. Diese Liste wird fortlaufend priorisiert (das Wichtigste steht ganz oben), ergänzt, modifiziert und verfeinert. Eigentümer des Product Backlog ist der Product Owner. Er/sie kann sich für die Pflege (das „Grooming“) des Backlogs vom Entwicklungsteam Unterstützung holen.
Das Sprint Backlog. Während der Sprint-Planung zieht sich das Entwicklungsteam die Aufgaben, die es im kommenden Sprint erledigen will, aus dem oberen Teil des Product Backlog in das Sprint Backlog.
Das Inkrement ist das Ergebnis eines Sprints. Die Inkremente zusammengenommen ergeben das fertige Produkt.