Was bisher geschah: Für den langen Dokumentarfilm rund um das Thema Gin wurden in einem ersten → Sprint in Hamburg verschiedene Teilaspekte realsiert. Das Ergebnis sind vier kurze Filme, von denen einer heraussticht:
Da der Film-Editor die Herangehensweise an das Thema zu pädagogisch fand, schlug er dem Product Owner (= dem/der Redakteur*in) vor, statt detaillierter Erklärungen zu den unzähligen Botanicals, die den verschiedenen Gins ihre eigene Note geben, kleine freche Montagen zu passenden Songs zu schneiden. Die Redaktion fand diesen Vorschlag unpassend mit dem Hinweis auf ein eher konservatives Publikum, war aber damit einverstanden, es zu versuchen.
Diesen Bedenken zum Trotz sind die → Test-Zuschauer*innen in der Review, einer Art Abnahme, in der das Team die Arbeit des vergangenen Sprints präsentiert, von der Musik-Miniatur so angetan, dass der Product Owner vorschlägt, dass ähnliche Montagen sich als Stilmittel durch den gesamten Film ziehen sollen.
Ausprobieren ist ein wichtiges Element agilen Arbeitens.
Dabei geht es ums Lernen, und Scheitern ist ausdrücklich erlaubt.
Während des Drehs in der lokalen Hamburger Gin-Manufaktur war die Großmutter des Eigentümers aus Süddeutschland zu Besuch. Es stellte sich heraus, dass Marie L. selbst eine begnadete Destillatrice für Obstbrände ist – und eine hervorragende Erzählerin. Da es zeitlich passte, führte die Autorin des Films ein kurzes Interview mit ihr. Mit ihren Geschichten über Schwarzwaldbauern, die in alten Zeiten alle ihre eigenen Schwarzbrennereien betrieben und sich im Streit um die Dorfschönheit oft gegenseitig an die Behörden verrieten und so nicht nur die Angebetete, sondern auch die trostspendenden Brände verloren waren, zog sie alle in Bann.
Zu „Queen Mom“ passt diese Geschichte trotzdem nicht. Daher wird sie als eigene Story im Product Backlog abgelegt und wie alle anderen Stories gepflegt (→ Scrum) – bis sich für Marie und ihre Erzählungen ein passender Rahmen findet.
Hier gibt’s einen Filmausschnitt zum Foto: → BAGELMANIA
DEMNÄCHST:
Gin für alle! Wie kann agil nicht nur besser, sondern billiger sein?